Ein Wohngebäude in direkter Frankfurter Innenstadtlage, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht? Dass diese Vision Realität werden kann, beweist die ABG FRANKFURT HOLDING in ihrem Projekt Aktiv-Stadthaus in der Speicherstraße. Die ABG FRANKFURT HOLDING unterhält als städtische Wohnungsbaugesellschaft mit über 50.000 Mieteinheiten Wohnraum für knapp ein Viertel der frankfurter Bevölkerung.
Das Projekt Aktiv-Stadthaus auf einem nur neun Meter breiten und 150 Meter langen Baugrundstück wirtschaftlich umsetzen zu können, stellte für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar.
Gebäudeaufbau und -dämmung erfolgten im Passivhaus-Standard. Dabei profitierte die ABG FRANKFURT HOLDING durch Ihre langjährige Erfahrung im Bereich Passivhausbau. Allerdings ließ sich der Sprung vom Passivhaus zum Aktiv-Stadthaus nur durch konsequente Optimierung und Integration der Gebäudetechnik erreichen.
Auf dem Dach und an der Fassade des Gebäudes befindet sich eine Photovoltaikanlage, welche über einen Batteriespeicher im Untergeschoss das Gebäude mit elektrischer Energie versorgt. Als Wärmequelle dient ein Wärmetauscher im Abwassersammler der nahegelegenen Gutleutstraße, aus welchem über eine Wärmepumpe die für die Gebäudebeheizung benötigt Wärmeenergie entzogen wird. In den 74 Mietwohnungen werden den Bewohnern auf interaktiven Displays die übersichtlich aufbereiteten Energiedaten visualisiert. Ausgewählte Wohnungen verfügen darüber hinaus über Haushaltsgeräte, die energieoptimiert ferngesteuert werden können. Das Herz bildet ein Energiemanagementsystem in Form eines Gebäudeleittechniksystems zur zentralen Steuerung und Optimierung.
In diesem Projekt unterstützte econvis während der Planungs-, Bau- und ersten Betriebsphase das Projektteam in den Schwerpunkten Systemintegration, Netzwerk und Prozesse. Neben verschiedenen Mess- und Regelsystemen im Gebäude wurden auch externe SCADA-Systeme (Gebäudeleittechnik) für die späteren Betreiber und Forschungspartner unter Beachtung der IT-Sicherheit funktional vernetzt.